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 Bestände der Baukultur ETH Zürich

Polyterrasse

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  • Polyterrasse, Blickrichtung Nord, 2020 (Bildnachweis: Baugeschichtliches Archiv Zürich / Fotografin: Juliet Haller/ HAL_011589)

  • Hauptgebäude mit baumbestandenem Aussenraum vor der Westfassade, ca. 1897 (Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: unbekannt / Ans_03129)

  • Luftaufnahme mit platzartiger Polyterrasse, 1930 (Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: unbekannt / Ans_00169)

  • Polyterrasse mit oberirdischer Leonhardstrasse, Blickrichtung Nordwest, 1972 (Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Kurt Schollenberger / Com_L21-0225-0002-0003)

  • Luftaufnahme, Blickrichtung Nordost, 1988 (Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Dieter Enz / Com_FC24-8001-0125)

Eckdaten

Institution: ETH
Kategorie: Fragmente vor Ort
Objekt Typ: --
Objektbezeichnung: Polyterrasse
Artikel-Nr.: 0002F
Epoche: 1851 - 2010
Herkunft: HG
Übersicht Artikel

Beschreibung

Der heute als Polyterrasse bezeichnete Aussenraum entstand mit dem Bau des Polytechnikums 1860–1868 durch Gottfried Semper. Damals noch eine parkähnliche, baumbestandene Anlage wurde sie im Zuge der Erweiterung und des Umbaus des Hauptgebäudes durch Gustav Gull 1914–1925 zum eigentlichen Platz. Während die unteren Hangregionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermehrt bebaut wurden, blieb die Terrasse als Aussichtsplattform hoch über der Stadt b...

Der heute als Polyterrasse bezeichnete Aussenraum entstand mit dem Bau des Polytechnikums 1860–1868 durch Gottfried Semper. Damals noch eine parkähnliche, baumbestandene Anlage wurde sie im Zuge der Erweiterung und des Umbaus des Hauptgebäudes durch Gustav Gull 1914–1925 zum eigentlichen Platz. Während die unteren Hangregionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermehrt bebaut wurden, blieb die Terrasse als Aussichtsplattform hoch über der Stadt bestehen. Eine signifikante Veränderung erfolgte mit dem Einbau des in den Hang gegrabenen, 1977 fertig gestellten Mensa- und Mehrzweckgebäudes (MM) unter Charles-Edouard Geisendorf. Die Polyterrasse ist seither ein begehbares Flachdach – und autofrei. Die Leonhardstrasse, die zuvor die Terrasse querte, ist nun unterirdisch und dient auch als Anlieferung. Abgelöst durch eine geschosshohe Schattenfuge entlang der Mensa, tritt die Geisendorfsche Polyterrasse stadtseitig als schwebende Platte über einem grösser bemessenen Sockelbau in Erscheinung. Auf der Oberseite gliedern zu Feldern verlegte Granitplatten und ein zentral angelegtes Pflanzbeet mit runden Oblichtern die Hauptterrasse, die von Blumentrögen begrenzt ist.

Aufgrund von undichten Stellen sowie ungenügender Wärmedämmung wurde die gesamte Terrassenfläche 2006–2007 durch Pfister Schiess Tropeano Architekten und den Landschaftsarchitekten Daniel Ganz und Tony Raymann instandgesetzt. Anstelle von Natursteinplatten, deren Wiederverwendung geprüft, aber aus Kostengründen verworfen wurde, traten vorgefertigte, sandgestrahlte Betonelemente. Für diesen vordergründig ungewöhnlichen Materialwechsel hatten die Architekten ein Vorbild direkt vor Ort: Als Gustav Gull 1921–1924 die Fassade des Hauptgebäudes sanierte, liess er den verwitterten Sandstein durch Kunststein ersetzen. Als Kegelstümpfe ausgebildete Oblichter, Sitzbänke aus Holz, Abfalleimer sowie eine abwechslungsreiche Bepflanzung entlang der Seiten vervollständigen das neue Gestaltungskonzept der Polyterrasse, zu dem auch die schrägen Brüstungen mit Messinghandläufen zählen, die der Aussichtssituation besser Rechnung tragen als Pflanztröge.

Der Aussichtspunkt Polyterrasse ist im Inventar der kommunalen Landschaftsschutzobjekte enthalten. Eine geplante Erweiterung und Totalsanierung des unterirdischen Mensa- und Mehrzweckgebäudes (MM) und der Polyterrasse wurde 2021 aufgegeben.

Fragmente vor Ort