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 Bestände der Baukultur ETH Zürich

Ehemaliges Gebäude für technische Chemie mit Halle für Verfahrenstechnik CNB

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  • Nordfassade mit Stinkbalkonen, gegenüberliegend Halle für Verfahrenstechnik, 2023 (Bildnachweis: ETH Zürich, Abteilung Immobilien / Fotograf: Ufuk Düzgün, Smooth Photography)

  • Südfassade, im Vordergrund Versuchshaus für spezielle Botanik (LFV), 1954 (Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: unbekannt / Ans_03638)

  • Treppenhaus, Blickrichtung Ost (Bildnachweis: Baugeschichtliches Archiv / Fotograf: Wolf-Bender’s Erben / BAZ_121623)

  • Labor mit Zwillingsunterzügen für dazwischenliegende Ver- und Entsorgung der Labortische, ca. 1954 (Bildnachweis: Schweizerische Bauzeitung, SBZ 73 (1955), Heft 43 / Fotograf: unbekannt)

  • Halle für Verfahrenstechnik, Galerie, Blickrichtung Ost, ca. 1954 (Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: August Guyer / Ans_03031-020)

Eckdaten

Institution: ETH
Adresse: Universitätsstrasse 6a/6c, 8092 Zürich
Bau: 1950–1954, Friedrich Hess
Erweiterungen:
  • 1983, Eidg. Bauinspektion
  • 1999–2006, Fischer Architekten
Inventare:
  • Inventar überkommunale Schutzobjekte
  • ISOS national, Einzelobjekt A
Baugruppe: Ehemaliges Chemiegebäude (CAB)
Übersicht Gebäude

Beschreibung

Das ehemalige Gebäude für technische Chemie (CNB) wurde 1950–1954 erbaut und ist wie das zeitgleich entstandene Gebäude für organische Chemie (CHN) ein Entwurf von Friedrich Hess. Beide Bauten gelten als Erweiterungen des 1886 bezogenen Chemiegebäudes (CAB) an der Universitätsstrasse, sind mit diesem aber nur punktuell durch Passerellen verbunden: das CHN an der Nordfassade und das CNB an der Ostfassade. Die Erweiterungen gehören zu einer nur ...

Das ehemalige Gebäude für technische Chemie (CNB) wurde 1950–1954 erbaut und ist wie das zeitgleich entstandene Gebäude für organische Chemie (CHN) ein Entwurf von Friedrich Hess. Beide Bauten gelten als Erweiterungen des 1886 bezogenen Chemiegebäudes (CAB) an der Universitätsstrasse, sind mit diesem aber nur punktuell durch Passerellen verbunden: das CHN an der Nordfassade und das CNB an der Ostfassade. Die Erweiterungen gehören zu einer nur teilweise umgesetzten Gesamtplanung von Friedrich Hess, die unter anderem den Abbruch der beiden Flügel an der Universitätsstrasse vorsah, damit zwischen dem neuen CHN im Norden und dem bestehenden LFW im Süden ein grosser Platz mit einem überformten CAB an dessen Längsseite hätte entstehen können.

Das CNB besteht aus einem viergeschossigen Laborgebäude und einer zweigeschossigen Halle für Verfahrenstechnik. Letztere liegt in der verlängerten Mittelachse des Altbaus, während das Laborgebäude lateral und in leichter Schrägstellung an den Bestand anschliesst. Eine gekrümmte Passerelle verbindet die beiden Gebäudeteile, die im Erdgeschoss ursprünglich einen offenen Werkhof aufspannten, der in den 1980er-Jahren überbaut wurde. Das im Grundriss keilförmige Volumen, das den Anschluss an den ausgedrehten Neubau regelt, war zur Bauzeit noch ein eingeschossiger Zeichenraum und wurde erst mit der Aufstockung des Altbaus (1956–1962) mehrgeschossig. Wären da nicht die Stinkbalkone im Hof, die heute als Aussenräume zu den angrenzenden Teeküchen dienen, wiese nichts auf die Nutzung als Laborgebäude hin und schon gar nicht darauf, dass sich hinter den Putzfassaden mit Lochfenstern ein Betonskelett befindet, das mit Zwillingsunterzügen und Doppelstützen die gesamten haustechnischen Installationen für die Labortische zu integrieren vermochte. Ein grosszügiges Treppenhaus mit einer für die 1950er-Jahre typischen, leicht verspielten Formensprache veredelt diesen sonst so schlichten Zweckbau. Noch näher am Bild des reinen Zweckbaus bewegt sich die Halle für Verfahrenstechnik, die wie die beiden Passerellen aus einem Stahlskelett mit Backsteinausfachung besteht, dessen Bauweise innen und aussen abzulesen ist.

Die Halle für Verfahrenstechnik wird seit 2021 vom Institut für elektrochemische Energiesysteme als Labor genutzt. Bestand die Halle zuvor aus einem überhohen, offenen Raum mit allseitig umlaufender Galerie, wurden im Zuge der Umnutzung nach den Plänen von Stefan Roggo und Christian Widmer Architekten unter die Galerie abschliessbare, aber mittels Oberlichtern transparent gehaltene Räume eingebaut. Zuvor wurde das Laborgebäude 2008–2009 zu Büros für das Departement Informatik umgenutzt.

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