Der Sonnenbeobachtungsturm entstand 1950–1951 nach den Plänen von Max Lüthi, der zeitgleich auch die angrenzende Semper-Sternwarte (1861–1864) sanierte. Der Turm wurde erforderlich, weil die Bebauung im Umfeld der Sternwarte immer dichter und damit einhergehend die Beobachtungsphäre immer eingeschränkter wurde. Der Sonnenbeobachtungsturm befindet sich deshalb in grösstmöglicher Entfernung zu anderen Bauten am östlichen Grundstücksrand, wofür e...
Der Sonnenbeobachtungsturm entstand 1950–1951 nach den Plänen von Max Lüthi, der zeitgleich auch die angrenzende Semper-Sternwarte (1861–1864) sanierte. Der Turm wurde erforderlich, weil die Bebauung im Umfeld der Sternwarte immer dichter und damit einhergehend die Beobachtungsphäre immer eingeschränkter wurde. Der Sonnenbeobachtungsturm befindet sich deshalb in grösstmöglicher Entfernung zu anderen Bauten am östlichen Grundstücksrand, wofür ein Teil der Semperschen Einfriedungsmauer abgebrochen werden musste. Einem überdimensionalen Postament gleich, bildet der Turm seither den Abschluss der mit Lisenen und Postamenten gegliederten Mauer Sempers.
Das Observatorium besteht aus einem fünfgeschossigen Turm mit drehbarer Kuppel und einem zweigeschossigen Anbau mit einem Beobachtungsraum im Erdgeschoss und einem Arbeitsraum im Obergeschoss. Beide Gebäudeteile bestehen aus einem Betonskelett mit Ausfachungen aus roh belassenem Kalksandstein. Es resultiert eine konstruktiv bedingte Fassadengliederung, die der mit Lisenen versehenen Fassaden Sempers nicht unähnlich ist. Wie bei der Sternwarte verfügt auch der Sonnenbeobachtungsturm über eine autonome, separat gegründete Tragstruktur für den Refraktor; sie besteht hier aus einer Zimmermannskonstruktion.
Der Sonnenbeobachtungsturm wird vom astronomischen Institut für die Lehre weiterhin genutzt. Der Parabolspielgel auf dem Flachdach des Anbaus ist nicht mehr in Betrieb.