Eidgenössische Sternwarte STW
Eckdaten
Institution: | ETH |
Adresse: | Schmelzbergstrasse 25, 8006 Zürich |
Bau: | 1861–1864, Gottfried Semper |
Erweiterungen: | um 1881–1894, Eidg. Bauinspektion 1910–1911, Eidg. Bauinspektion 1949–1950, Max Lüthi 1995–1997, Beate Schnitter |
Inventare: | Inventar überkommunale Schutzobjekte ISOS national, Einzelobjekt A KGS-Objekt A Bundesschutz |
Baugruppe: | Mit kleinem Observatorium und Sonnenbeobachtungsturm STS |
Beschreibung
Fragmente und Objekte von diesem Ort
Bauchronik
- 1861–1864
- Bau der Sternwarte nach Entwurf von Gottfried Semper
- um 1881–1894
- Unterkellerung nach Plänen der Eidg. Bauinspektion
- 1910–1911
- Bau des Kleinen Observatoriums durch die Eidg. Bauinspektion
- 1924
- Fassadenrenovation
- 1928
- Gesamtrenovation
- 1935–1936
- Anbau der Bibliothek nach Plänen der Eidg. Bauinspektion, Architekt Tanner (1995 abgebrochen)
- 1943
- Strassenkorrektur und Abbruch des Torbogens
- 1949–1950
- Umbau durch Dr. Max Lüthi, 1950–1951 zudem Erbauung des Sonnenbeobachtungsturms STS
- 1970–1979/1983
- Rissbildung durch den Neubau der benachbarten Kantonalen Frauenklinik
- 1980
- Am 1. April 1980 wird der Betrieb der Sternwarte eingestellt. Die Sternwarte wurde für das Institut Land- und Forstwissenschaft umgebaut.
- 1983
- Rekonstruktion des Torbogens
- 1995–1997
- Gesamtrenovation durch Beate Schnitter und Bezug der Sternwarte durch das Collegium Helveticum
- 1997–1998
- Renovation des Kleinen Observatoriums durch Beate Schnitter
- 2020
- Einrichtung von Ausstellungsräumen im Untergeschoss nach Plänen von Rämi Architekten
- 2020–2021
- Umgebungssanierung nach Plänen von Planetage
Raumbuch
Stockwerk B
Planmaterial
Semper-Sternwarte, 1861–1864, Gottfried Semper
Die originalen Pläne Gottfried Sempers und seiner Mitarbeiter für die 1861–1864 erbaute Sternwarte sowie das Planmaterial aus dem späten 19. Jahrhundert zur nachträglichen Unterkellerung finden sich im gta Archiv der ETH Zürich.
Diverse Blätter finden sind als Digitalisate im Archiv der ETH Zürich, Abteilung Immobilien, und im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege Zürich.
Kleines Observatorium, 1910–1911, Eidg. Bauinspektion
1910–1911 wurde nach Plänen der Eidg. Bauinspektion am Rande der Beobachtungsterrasse das Kleine Observatorium errichtet. Originalpläne finden sich im Planarchiv vom Amt für Baubewilligungen der Stadt Zürich. Digitalisate finden sich im Archiv der ETH Zürich, Abteilung Immobilien, und im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege Zürich.
Bibliotheksanbau, 1935–1936, Eidg. Bauinspektion
1935–1936 wurde nach Plänen der Eidg. Bauinspektion, Architekt Tanner, eine eingeschossige Bibliothek angebaut. Dieses später zugefügte Element wurde im Rahmen der Gesamtrenovation 1995 abgebrochen. Originalpläne finden sich im Planarchiv vom Amt für Baubewilligungen der Stadt Zürich. Ein Digitalisat findet sich im Archiv der ETH Zürich, Abteilung Immobilien, sowie im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege Zürich.
Umbau, 1949–1950, Max Lüthi
1949–1950 wurde nach Plänen des Architekten Dr. Max Lüthi ein Umbau vorgenommen, bei dem u. a. das Vestibül und der Rudolf-Wolf-Saal tiefe Eingriffe erfuhren. Originalpläne finden sich im Planarchiv vom Amt für Baubewilligungen der Stadt Zürich. Digitalisate finden sich im Archiv der ETH Zürich, Abteilung Immobilien, und im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege Zürich.
Restaurierung, 1995–1997, Beate Schnitter
Die Architektin Beate Schnitter hat 1995 bis 1997 eine denkmalgerechte Restaurierung der Semper-Sternwarte unternommen. Durch den Rückbau späterer, störender Anbauten wurden das ursprüngliche Bauvolumen und die innere Raumstruktur wieder hergestellt. Planmaterial findet sich beim Amt für Baubewilligungen der Stadt Zürich, im Archiv der ETH Zürich, Abteilung Immobilien, im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege Zürich und im Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege.
Revisionspläne, ETH Immobilien
Die ETH Zürich, Abteilung Immobilien, aktualisiert bei jeder Massnahme die Bestandspläne und führt diese nach.
Bauphasenpläne
Bauphasenpläne, 2023, Büro für Architekturgeschichte & Denkmalpflege, Isabel Haupt
Für die website «Bestände der Baukultur» wurden 2023 Bauphasenpläne der Sternwarte erarbeitet.
Berichte und Dokumentationen
Bestandesaufnahme, September 1989, Beate Schnitter
Beate Schnitter hat für die Planung der Restaurierung 1989 den Bestand in Wort und Bild dokumentiert. Am Ende des Dokumentes findet sich eine Zusammenfassung der ersten Farbuntersuchungen von Restaurator Albert Häusler.
Dokumentation der Fassaden, 1995, Beate Schnitter
1995 erfolgte ein umfassende Dokumentation und Kartierung der Sandsteine an den Fassaden. Der Bericht befindet im Archiv der ETH Zürich, Abteilung Immobilien, FMID 497. Eine erneute Schadenskartierung erfolgte 2019.
Fotodokumentation, Juni 1995–April 1997, Beate Schnitter
Beate Schnitter hat 1995 bis 1997 eine denkmalgerechte Restaurierung der Semper-Sternwarte unternommen. Die Fotografien geben Einblick in die Bauarbeiten. Ein Digitalisat findet sich im Archiv der ETH Zürich, Abteilung Immobilien. Ein Exemplar mit Originalabzügen der Fotografien findet sich im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege Zürich.
Raumbuch, 1997, Beate Schnitter
Das von Beate Schnitter 1997 erarbeitete Raumbuch gibt raumweise über die im Rahmen der Restaurierung vorgenommenen Arbeiten Auskunft. Raumweise zugeordnet sind zudem historische Pläne, Erkenntnisse zu historischen Oberflächen und fallweise auch Nachzustandsaufnahmen. Das Raumbuch füllt zwei Bundesordner und findet sich im Archiv der Kantonalen Denkmalpflege Zürich.
Fotodokumentation Nachzustand, 1997, Elvira Angstmann
Die Schwarz-Weiss-Fotografien von Elvira Angstmann dokumentieren den Zustand nach der Restaurierung 1997. Ein Kontaktbogen findet sich im Archiv der der ETH Zürich, Abteilung Immobilien.
Restauratorischer Schlussbericht über die Untersuchungen, 1998, Ueli Fritz und Gertrud Fehringer
Die Restauratoren Ueli Fritz und Gertrud Fehringer haben im Zuge der 1995–1997 unternommenen Restaurierung der Semper-Sternwarte restauratorische Untersuchen und Farbbefundungen durchgeführt. Im Schlussbericht sind die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst. Ein Digitalisat findet sich im Archiv der ETH Zürich, Abteilung Immobilien.
Materialsammlung des Bundesexperten, 1995–1997, Martin Fröhlich
Als Bundesexperte hat Martin Fröhlich die 1995 bis 1997 von Beate Schnitter geleitete Restaurierung begleitet. Seine Berichte und weiteres Material wie Fotografien, Akten und Pläne finden sich im Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege in Bern (Signaturen EAD-167740 und EAD-FROE-2-5).
Inventare und Denkmalschutz
Inventar der überkommunalen Schutzobjekte, Ehemalige Sternwarte ETHZ, rev. 2006, Kantonale Denkmalpflege Zürich
Die Denkmalpflege des Kantons Zürich hat im Vorfeld der 1995–1997 unternommenen Instandsetzung und Restaurierung der Semper-Sternwarte 1996 einen umfassenden Detailinventareintrag erarbeitet (bearb. Brunner), der 2006 ergänzt wurde (bearb. Hagen). Er fasst die Geschichte der Sternwarte zusammen und würdigt das Baudenkmal.
Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz ISOS
Die ehem. «eidgenössische Sternwarte, (…) 1861–1864, in Park mit kleinem Observatorium von 1910/11 und Sonnenbeobachtungsturm von 1950/51» figuriert im Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz ISOS als Einzelobjekt 1.0.3 mit dem höchsten Erhaltungsziel A.
Quellen und weiterführende Links
e-periodica. Schweizer Zeitschriften online, ETH Zürich
Umfangreiche Datenbank für Schweizer Fachzeitschriften, in denen sich Artikel zur ehemaligen Sternwarte und deren Restaurierung finden.
e-pics, ETH Zürich
Digitales Bildarchiv der ETH-Bibliothek Zürich, in dem sich Aufnahmen (Aussen-, Innen- und Luftaufnahmen) zur Semper-Sternwarte und dem zugehörigen Kleinen Observatorium aus verschiedenen Zeitepochen finden. Lohnend ist die Suche u. a. im Katalog von Bildarchiv Online der ETH Bibliothek und der Sammlung vom Baugeschichtlichen Archiv.
Zürcher Denkmalpflege, 14. Bericht 1995–1996, Kantonale Denkmalpflege Zürich, Zürich / Egg 2001
Periodisch herausgegebener Bericht der kantonalen Denkmalpflege Zürich mit einem umfassenden Beitrag von Hanspeter Rebsamen zur eidgenössischen Sternwarte. Detaillierte Auflistung der Baugeschichte und der im Rahmen der 1995–1997 unternommenen Restaurierung getroffenen denkmalpflegerischen Massnahmen.
Hochschulstadt Zürich, Bauten für die ETH 1855-2005, Zürich 2005
2005 von Werner Oechslin herausgegebene Publikation zur architektonischen Entwicklung der ETH Zürich und deren Einzelbauten. Der von Dieter Weidmann verfasste Beitrag zur Eidgenössischen Sternwarte findet sich auf Seite 148–151.
Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Bd. 131, Bern 2016
Im 2016 publizierten Kunstdenkmälerband «Stadt Zürich VI» wird die Sternwarte auf S. 212–213 behandelt.